Warum auch Führungspersonen kuschen und lügen, um nicht anzuecken
In meinem Arbeitsalltag komme ich immer wieder mit einer brisanten Thematik in Berührung. Die Menschen schaffen es einfach nicht, Rückgrat zu beweisen. Vom Angestellten und der Führungskraft werde ich gefragt:
„Warum bekommen ich und mein Team Aufgaben gestellt, die überhaupt gar keinen Sinn ergeben?“
Hierfür möchte ich Ihnen von Paul erzählen. Er ist Abteilungsleiter einer Schweizer Firma, die Teile für chemische Analysen herstellt. Mir gegenüber war er sehr ehrlich, als er mir gestand, dass er sein Team anschwindelt, schlichtweg um besser dazustehen. Ich zitiere:
„Ich entscheide täglich Dinge, von denen ich keine Ahnung habe. Ich weiss nicht, ob meine Entscheidung richtig oder falsch ist, weil mir die Zeit fehlt, mich in das Thema einzuarbeiten. Anstelle einer fundierten Entscheidung gebe ich meinem Team Aufgaben weiter, von denen ich weiss, dass sie keinen Sinn machen. Oftmals habe ich aber keine andere Wahl, weil ich mein Gesicht nicht verlieren, oder mir meinen Fehler eingestehen möchte.“
Von der kleinen Schreinerei bis zum Weltkonzern lässt sich dieses Muster verfolgen. Eins meiner prominenteren Lieblingsbeispiele ist Don Thompson, ehemaliger CEO von McDonalds, der doch tatsächlich und allen Ernstes erzählt hat, dass McDonald’s „keinen Junk-Food verkauft.“ (Der englische Artikel ist übrigens sehr lesenswert).
Warum tun Menschen so etwas, warum lügen sie, dass sich die Balken biegen? Denken die denn, ihre Mitmenschen (oder Shareholders) sind doof?
Das Trauerspiel der Sandwichfigur
Die Ausreden, die ich von Klienten höre, wenn ich sie mit ihrem Verhalten konfrontiere, lassen mich manchmal nach Luft schnappen. „Wir müssen das halt so machen, die ganz Oben haben das gesagt.“ Oder: „Was bleibt mir denn anderes übrig, als Folge zu leisten?“
Natürlich verstehe ich das. Frauen wie Männer sind in einer Führungsrolle oftmals im Sandwich gefangen. Von oben werden Aufgaben gestellt, die dann mit dem Team umgesetzt werden müssen. Oftmals sind es Dinge, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Aber den Mumm, das offen zu sagen und logisch dagegen zu argumentieren, haben wir nicht. Anstelle uns zu wehren, befürchten wir, dass wir unseren Job verlieren. So setzen wir die sinnlose Aufgabe nach unten durch, und bringen unser Team gegen uns auf.
Das Problem: Wenn wir selbst etwas nicht gut finden, können wir die anderen auch nicht begeistern. Kurzum. Für eine langfristige und (für Sie) gesunde Berufskarriere gibt es nur eins:
Schluss, aus, nein! Eier gehören in die Hose, nicht in den Osterkorb! Stählern Sie ihr Rückgrat.
Unmotivierte Mitarbeiter, Gewinneinbussen; und dann?
Was passiert, wenn wir nicht für uns einstehen und diesen Fehler als Führungskraft öfters wiederholen?
Wenn Sie Dinge umsetzen, hinter denen Sie sich verstecken müssen, weil Sie sie selber nicht gut finden, werden Sie von Ihrem Team nicht mehr ernstgenommen.
Die Folge sind unmotivierte Mitarbeiter, die Ihnen nicht mehr Vertrauen und nur noch ungern zur Arbeit erscheinen, um Dienst nach Vorschrift zu erledigen.
Und schliesslich: Wenn Ihre Abteilung die Betriebsziele nicht mehr erreicht, tritt genau das ein, was Sie mit Ihrer ersten Handlung eigentlich vermeiden wollten. Mit einer Lüge wollen Sie sich davor schützen, Ihren Job zu verlieren.
Aber was denken Sie, was passiert, wenn Sie aufgrund dieser Lügen die Betriebsziele nicht erreichen?
Die Lösung
Mit dem heutigen Artikel unterbrechen wir dieses Muster. Denn Humor kann auch bedeuten, dass Sie für sich selbst einstehen. Und das heisst nicht, dass Sie den Hofnarr für Ihren Chef spielen müssen, sondern genau das Gegenteil. Sie überlegen sich nämlich eine wirkungsvolle Strategie.
Beweisen Sie Rückgrat, auch wenn es unangenehm für Sie ist.
Setzen Sie nur durch, was auch Sinn macht.
Lassen Sie Unsinniges sein
Suchen Sie das Gespräch mit der Chefin oder dem Chef; und
hier kommt der Humor ins Spiel. Machen Sie eine lustige Geschichte daraus, wenn etwas Sinnloses durchsetzen müssen und tun Sie dies, indem Sie die Humortechnik Mammut einsetzen. Das heisst, dass Sie die Folgen dieser Unsinnigkeit masslos übertreiben.
Nach diesem Schritt bereiten Sie eine Erklärung vor, die zeigt was passiert, wenn die Aufgabe sinnvoll umgesetzt wird. So knacken Sie den härtesten Konzernchef.
Viel Erfolg!
Mehr Humortechniken, Anleitungen und Anekdoten aus meinem Alltag gibt’s hier.