Wie Gelassenheit in Alltag gelingt und was wir davon haben
Viele Menschen wünschen sich in ihrem Alltag mehr Gelassenheit. Im Beruf, wenn der Job, der Chef oder die Kollegen uns fordern, und im Privatleben, wenn der Partner, die Familie oder unser Umfeld uns viel abverlangen oder unsere Nerven strapazieren. Aber was versteht man eigentlich genau unter Gelassenheit? Und vor allem: Wie kann es gelingen, die Gelassenheit im Alltag zu steigern und als Haltung zu verinnerlichen?
Gelassenheit ist eine innere Einstellung
Gelassenheit im Alltag zu praktizieren, bedeutet nicht, den ganzen Tag mit einem breiten Grinsen im Gesicht durch die Gegend zu laufen, zu allem Ja und Amen zu sagen und permanent auf »Schmusekurs« zu sein. Gelassenheit bedeutet auch nicht, gegenüber den Herausforderungen, die uns begegnen, mit Gleichgültigkeit zu reagieren.
Eine offizielle Definition lautet: »Gelassenheit ist eine innere Einstellung, die uns die Fähigkeit verleiht, vor allem in schwierigen Situationen die Ruhe oder eine unvoreingenommene, entspannte Haltung zu bewahren.« Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: »Gelassenheit nimmt das Leben ausreichend ernst, aber nicht unnötig schwer.« Ich finde, das trifft den Nagel auf den Kopf!
Gelassenheit lohnt sich
Gelassenheit bringt viele Vorteile mit sich. Hier einige Beispiele: Studien belegen, dass gelassene Menschen ein höheres subjektives Wohlbefinden haben. Sie sind gesünder und müssen seltener zum Arzt. Sie sind authentischer, erfolgreicher, fühlen sich weniger überfordert und treffen bessere Entscheidungen. Zudem wirken gelassene Menschen sympathischer, kompetenter und haben eine bessere Ausstrahlung. – Gründe genug, sich um mehr Gelassenheit im Leben zu bemühen, oder?
Wege in die Gelassenheit
Die gute Nachricht ist: Gelassenheit kann man gezielt trainieren wie einen Muskel. Das Leben und unser Umfeld liefern uns dazu täglich viele Gelegenheiten. Als kleine Hilfestellung finden Sie nachfolgend 5 praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
1. Selbstvertrauen stärken
»Gelassenheit ist die anmutigste Form von Selbstbewusstsein.« – Das hat schon die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach gewusst. Es stimmt: Wer ein gesundes Selbstvertrauen hat, tut sich im Alltag viel leichter, Gelassenheit zu praktizieren. Denn wer sich selbst und seinen Fähigkeiten vertraut, den kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen.
Mein Tipp: Schreiben Sie doch einmal vier Wochen lang täglich alles auf, was Sie gut können oder was Ihnen gut gelungen ist. Denken Sie dabei auch an die kleinen Dinge des Alltags. Sie werden sehen, das fördert Ihr Selbstvertrauen und verleiht Ihnen wie von selbst mehr Gelassenheit im Tagesgeschehen.
2. Positiv denken
Viele Menschen glauben, positives Denken sei naiv und weltfremd und man würde damit die Realität verdrängen. In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall: Durch positives Denken akzeptieren wir das Hier und Jetzt mit einem optimistischen Blick auf die Dinge. Damit versetzen wir uns selbst in einen Zustand entspannter Gelassenheit, aus dem heraus es uns gelingen kann, selbst schwierigen Situationen mit Leichtigkeit zu begegnen und sie zum gewünschten Ergebnis zu führen.
3. Kontrollzwang aufgeben
»Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.« Wer kennt diesen Spruch nicht? Doch diese Haltung schadet eindeutig unser Gelassenheit im Leben. Wer immerzu alles zu kontrollieren versucht, verliert seine innere Ruhe und überfordert sich zwangsläufig selbst. Wir können nämlich gar nicht alles um uns herum kontrollieren. Somit ist Frustration vorprogrammiert.
Lassen Sie also die Kontrolle öfter mal los und schenken Sie Ihrem Umfeld ruhig mehr Vertrauen. Das entspannt und macht enorm gelassen!
4. Ansprüche runterschrauben
Dass man selbst oder ein anderer einen Fehler gemacht hat, ist noch lange kein Grund, seine Gelassenheit zu verlieren. Reduzieren Sie stattdessen lieber Ihre hohen Ansprüche. Diese Art von Gleichmut hilft dabei, nicht in zu viel Kritik zu versinken, die einen ohnehin nicht weiterbringt. Dazu gehört auch, eigene Fehler anzuerkennen und daraus zu lernen, deshalb aber nicht gleich die eigene Persönlichkeit in Frage zu stellen. Denken Sie daran: Wer unverhältnismässig hohe Ansprüche hat, macht sich das Leben nur selbst schwer!
5. Mehr Humor zulassen
Humor beeinflusst unsere Wahrnehmung und Interpretation von Situationen und sorgt für einen gelasseneren Umgang mit Herausforderungen. Lachen ist sogar nachweislich ein psychologischer Trick für mehr Gelassenheit: Wenn wir uns über jemanden aufregen, können wir unseren Ärger gezielt mit Lachen und mit Humor reduzieren.
Gut zu wissen: Lachen verringert nicht nur Stressgefühle und hebt die Stimmung, es fördert sogar berufliches Fortkommen. Heitere Belegschaften sind nachweislich produktiver und kreativer, sagt die Lachforschung. Einfach mal ausprobieren!
Mein Fazit:
Gelassenheit ist mehr als die Heiterkeit der Seele oder die berühmte Leichtigkeit des Seins. Sie ist ein hilfreiches Werkzeug, um dem Alltag auf wirkungsvolle Weise zu begegnen und in fordernden Situationen angemessener zu reagieren. Entscheiden Sie sich für Gelassenheit und machen Sie eine Gewohnheit daraus. – Es lohnt sich!
Ganz wichtig: Erwarten Sie bitte keine Instant-Erfolge beim Trainieren! Das wäre ja auch schon wieder das Gegenteil von Gelassenheit. ;-)
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